Drei Projekte des NFP 78 forschen zu neuen Corona-Impfstoffen

Im NFP 78 suchen drei Projekte mit jeweils eigenem Ansatz nach einem Impfstoff gegen SARS-Cov-2 und weisen bereits vielversprechende Ergebnisse vor.

Entscheidend für die Bekämpfung der Corona-Pandemie bleibt, inwiefern weitere Impfstoffe hergestellt und breit verabreicht werden können, und wie gut die mittels Impfungen gewonnene Immunität auch neuen Virusmutationen standhält.

Diesen Herausforderungen stellen sich drei Forschungsprojekte des NFP 78 mit jeweils unterschiedlichen Ansätzen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Impfstoffe entwickeln, die einfacher und günstiger herstellbar sind als die, die bisher auf dem Markt sind.

Optimierter mRNA-Impfstoff

Vor allem mRNA-basierte Impfstoffe stellen für die Herstellung und Lagerung eine doppelte Herausforderung dar, denn die Trägerflüssigkeit der mRNA ist instabil und muss gleichzeitig die mRNA optimal in die Zelle transportieren können. Beide dieser Probleme versucht Steve Pascolo, Immunologe am Universitätsspital Zürich, in seinem Forschungsprojekt zu lösen. Sein Team hat bereits einen vielversprechenden sogenannten Polyplex formuliert, der nicht nur günstig herstellbar und besonders stabil ist, sondern auch gute Eigenschaften beim Transport der mRNA in die Zelle zeigt. Parallel zur Suche nach einem verbesserten Träger forscht Pascolo, ein Pionier in der mRNA-Forschung, weiter an einer optimierten Form der synthetischen mRNA, welche die nötigen Antigene gegen SARS-Cov-2 produziert.

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Entwicklung attenuierter Impfstoffe

Eine andere Form von Impfstoff erforscht Volker Thiel, Virologe an der Uni Bern. Er und sein Team entwickeln einen attenuierten Lebendimpfstoff. Ein Ansatz, der sich bereits bei diversen Impfungen, etwa gegen die Masern, bewährt hat. Bei der Entwicklung ist vor allem die gezielte Veränderung des Virusgenoms entscheidend dafür, dass der Impfstoff wirkt, die geimpfte Person Antikörper produziert und keine Krankheit entwickelt. Die Forschungsgruppe arbeitet erfolgreich daran, zwei Impfstoffkandidaten bis zum Abschluss der präklinischen Phase zu bringen, um schliesslich den Weg für ein weiteres, sicheres und günstiges Vakzin zu bereiten. Das Potential eines solchen Lebendimpfstoffs liegt im besseren Schutz gegen gefährliche Virusmutationen. Zudem kann der Impfstoff als Nasenspray verabreicht werden und dadurch die Immunabwehr in den Schleimhäuten stärken.

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Bacillus subtilis als Impfplattform

Einen ähnlich einfachen, aber in der Umsetzung nicht weniger komplexen und neuartigen Ansatz, verfolgt Cornel Fraefel, Virologe an der Uni Zürich: Seine Impfstoffforschung basiert auf Bakteriensporen, in die Teile des genetischen Codes von SARS-CoV-2 eingebaut werden. Die Sporen sind sehr hitzestabil und resistent gegen Umwelteinflüsse und könnten als Schluckimpfung verabreicht werden. Die Forschungsgruppe hat bereits entsprechend modifizierte Bakteriensporen produziert, die als nächstes auf ihre Immunantwort getestet werden.

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